Naturpark Südheide & das Celler Land

Der Naturpark Suedheide  in der Lueneburger Heide  im Celler Land.


Der Naturpark Südheide umfasst ein ca. 500 km² großes Gebiet und nimmt damit rund ein Drittel der Kreisfläche ein. Er erstreckt sich von dem Fluss Örtze im Westen bis zur Ostgrenze des Kreises bis vor die Tore der Stadt Celle. Der Naturpark Südheide entstand 1964 in der Absicht, einerseits Natur und Landschaft zu schützen, sie jedoch andererseits auch den Erholungssuchenden zugänglich zu machen. Über 700 ha des Naturparks sind sogar Naturschutzgebiet.


Die Böden, Geologie und das Relief im Naturpark Südheide sind eiszeitlichen Ursprungs. Während der zwischeneiszeitlichen Warmperioden schmolzen die Gletscher und zogen sich zurück. Mit dem Rückzug der Gletscher bildeten sich zahlreiche Schmelzwasserströme, die sich zu Urstromtälern vereinten. Es entstanden  das Urstromtal der Aller und der Örtze mit den charakteristischen Rand- und Beckenmooren.

Die Entstehung einer  Kulturlandschaft

Die durch die Eiszeit entstandenen  Sandböden im Naturpark Südheide waren bis zum Mittelalter von lichten Eichen-Mischwäldern bedeckt. Dann wurden sie durch menschliche Einflüsse (Holzeinschlag, Waldweide) fast völlig entwaldet. Auf den nährstoffarmen Sandböden entstanden riesige Heideflächen. Durch Schnuckenverbiss und Plaggenhieb wurde die Heide ständig verjüngt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurden große Teile der Heide aufgeforstet. Diese Aufforstungen haben dazu geführt, dass der Naturpark Südheide heute zu 65% aus Waldlandschaft besteht.

Aber nicht nur diese Aufforstungen haben zum Rückgang der Heideflächen geführt, sondern auch die Erfindung des mineralischen Düngers. Denn dadurch konnte die Bodenqualität verbessert werden und ein weiterer Teil der einstmals riesigen Heideflächen  in der Südheide wurde in landwirtschaftlich genutzte Flächen umgewandelt.

Das Ergebnis dieser Entwicklungen führte zu der reizvollen und abwechslungsreichen Landschaft des Naturparks Südheide mit vielen Mooren, Heiden, ausgedehnten Wäldern und Heidebächen, die heute den besonderen Reiz des Naturparks Südheide ausmacht.

Die Kargheit der Landschaft ist auch der Grund, warum sie bis heute nur dünn besiedelt ist. Nur wenige Straßen und Schienen durchziehen den Naturpark Südheide, deshalb finden Besucher hier noch nahezu unzersiedelte Landschaftsräume wie man sie aus Skandinavien kennt.

Diese Abgeschiedenheit begünstigt das Vorkommen seltener Tierarten wie Kraniche, Seeadler und Schwarzstörche.

So bietet der Naturpark Südheide  eine ideale Kulisse für entspannte Wanderungen und Fahrradtouren. Heute nur noch wenig bekannt sind die Perlen aus der Südheide. Früher kamen sie massenhaft in den Heidebächen vor. Heute sind sie vom Aussterben bedroht. Die naturnahen und nährstoffarmen Heidebäche Örtze und Lachte bieten  einen Lebensraum für viele gefährdete und sehr empfindliche Pflanzen- und Tierarten. Kleinere Heidebäche dürfen nicht mehr befahren werden. Davon profitieren Fischotter, Bachforellen, Flussperlmuscheln und viele andere.

Die Lutter ist  der wertvollste Bach für den Naturschutz. Über 160 gefährdete Pflanzen- und Tierarten sind in ihr und ihren Quellgebieten beheimatet. Hier finden sich u. a. die letzten intakten Flussperlmuschelnbestände Mitteleuropas.

Der FlussWald Erlebnispfad entlang der Örtze ist besonders beliebt . Auf einer Gesamtlänge von ca. 20 km schlängelt er sich entlang der Örtze oberhalb von Poitzen bis nach Baven . Auf Rundkursen erfährt der Besucher  viel Wissenswertes  zum Thema "Fluss" und "Wald".

Besonders im August, wenn die Heide in voller Pracht blüht , ist sie eine  Besucherattraktion. Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit vermitteln die Sand- und Trockenheiden stimmungsvolle Landschaftserlebnisse, wie der im Herbstnebel schon beinahe gespenstisch wirkende "Wacholder Wald" bei Schmarbeck mit seinen uralten knorrigen Wacholdern.

Weitere Heideflächen finden Sie auf dem Haußelberg. Mit seinen ausgedehnten Heideflächen bietet er bei schönem Wetter eine herrliche Aussicht.Ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist der Lönsstein auf dem Wietzer Berg bei Müden/Ö. Inmitten einer parkartigen Heidelandschaft wurde der Stein zur Erinnerung an den Lieblingsplatz des Dichters Hermann Löns errichtet.

Die größten zusammenhängenden Heideflächen finden Sie rund um Oberohe am einzigartigen Kieselgur-Rundwanderweg und in der Misselhorner Heide bei Hermannsburg.Der Landkreis Celle bemüht sich seit Jahrzehnten um den Erhalt und die Entwicklung charakteristischer Beispiele dieser Landschaft. Er hat über 525 ha Heideflächen angekauft oder gepachtet. Fast alle diese Flächen sind inzwischen als Naturschutzgebiet oder Teil des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 gesichert. Im Naturpark Südheide gibt es drei Heidschnuckenherden, die die Heideflächen pflegen und erhalten.


Radwege und Wanderwege in der Südheide

Erfahren Sie  die Südheide und den Naturpark Südheide auf über 400 Kilometern gut beschilderten Radwegen. Hügelige Heideflächen, Seen- und Flusslandschaften und tiefe Wälder warten im Naturpark Südheide und der ganzen Region Celle auf Sie. Übrigens finden Sie hier die besten Radtouren in ganz Niedersachsen: der Kreis Celle hat in 2014 mit dem radtouristischen Angebot den Preis für die fahrradfreundlichste Kommune Niedersachsens bekommen.

Wer lieber als Naturfreund und Wanderer in der Heide unterwegs ist, für den gibt es das Wanderparadies Südheide mit kurzen Spaziergängen von 2 Kilometern Länge bis hin zu Tageswanderungen von fast 20 Kilometern.

Hier lernt der Besucher die schöne Natur- und Kulturlandschaft und ihre idyllischen Heideorte näher kennen. Ein echter Höhepunkt ist der 2014 von den Lesern des Wandermagazins zu Deutschlands beliebtestem Wanderweg gewählte sogenannte  "Heidschnuckenweg" , einer der "Top Trails of Germany", der teilweise auch von unserem damaligen Bundespräsidenten Carstens erwandert wurde.  Der Heidschnuckenweg ist in das Wanderwegenetz des Naturparks Südheide integriert und kann mit den anderen Wanderwegen zu erlebnisreichen  Rundwanderwegen kombiniert werden. 

Die typischen alten Heidedörfer

Die Heideorte der Südheide beeindrucken den Besucher  mit ihren traditionellen historischen Fachwerkhäusern, alten Höfen und historischen Ortskernen.  Sehenswerte Ortschaften wie Müden, Hermannsburg, Eschede sowie die winzigen Heidedörfer Scharnhorst, Endeholz, Marwede, Räderloh und  Bargfeld ( Arno Schmidt lebte hier seit 1958 )  können auf einer ausgedehnten Radtour bequem besucht werden. 

Mit einer Wanderung von Eschede über den "Loher Weg" nach Lohe und Dalle führt entlang einer reizvollen Teich- und Waldlandschaft von den Aschauteichen bis zu den Loher Teichen. Von Dalle erreicht man auch auf romantischen Feldwegen quer durch den Wald das Museumsdorf Hösseringen zwischen Eschede und Unterlüss.

In den kleinen Hofläden in den Dörfern der Südheide  erwerben Sie unterwegs zum Beispiel frische Produkte der Region wie Heide-Kartoffeln oder Heide-Honig und Obst! Selbstverständlich können Sie in den zahlreichen Restaurants der jeweiligen Heideorte auch frisch zubereitete regionale Spezialitäten wie Heidschnucke oder Wildgerichte aus den  Wäldern direkt genießen, oder wie bei den Aschauteichen bei Eschede auch frische, gebeizte oder geräucherte Forellen - ganz hervorragend  für ein stärkendes Picknick unterwegs - oder auch die seltenen Flusskrebse der Sommersaison.

Titelfoto oben: an den Aschauteichen bei Eschede

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Sommer an den Loher Teichen bei Eschede - Lohe - Dalle
Sommer an den Loher Teichen bei Eschede - Lohe - Dalle

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tags: suedheide, naturpark südheide, lüneburger heide, celler land, celle, lüneburg, müden, hermannsburg, eschede, räderloh, bargfeld, müden (oertze) - photos: jürgen mügge-luttermann
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